8. Jahrgang im Gericht

„Mit 14 Jahren ist man strafmündig“ und die Gerichtsverhandlungen sind als Teil der „dritten Gewalt“ (Judikative) mit wenigen Ausnahmen in Deutschland öffentlich. Das lernt man an der IGS Franzsches Feld ab der 8. Klasse nicht nur im Unterricht:
Die 8. Klassen besuchten auch in diesem Jahr im Rahmen des Präventionsprojekts “(R)echt erleben!” zusammen mit Urban Dressel von der Johanniter-Unfall-Hilfe eine reale Gerichtsverhandlung. Beim Gerichtsbesuch erleben unsere Jugendlichen das Recht „hautnah“ und stärkten so ihr Rechtsbewusstsein, während sie das Recht und das Gesetz sonst meist nur als abstraktes, theoretisches Ideenwerk vorgesetzt bekommen. Anders als im Fernsehen dargestellt, ist eine Gerichtsverhandlung selten einfach, durchsichtig und gespickt mit vielen Wendungen. Trotzdem kann hier gezeigt werden, was im Unterricht nicht mit der Nähe möglich ist. Ohne unabhängige Gerichte mit transparenten Verfahren unter Einbezug der Öffentlichkeit kann keine Gesellschaftsordnung, die auf die Prinzipien der Freiheit und des Rechts setzen, lange funktionieren. Die dritte Gewalt muss überprüfbar bleiben und die Schülerinnen und Schüler sollten dies unserer Ansicht nach früh erfahren. Thematisch wird der Gerichtsbesuch, neben einer Vor- und Nachbereitung durch Herrn Dressel, eingebettet zwischen den Ideen der Gewaltenteilung im Zuge der Aufklärung und verschiedenen Unterrichtseinheiten zur Teilhabe am öffentlichen Leben, zur Demokratie in Deutschland, zum Rechtstaat und zur Nationalstaatsbildung.