Schulleiterwechsel an der IGS Franzsches Feld

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Schulleiter Andreas Meisner geht in den Ruhestand, Nachfolger wird Benjamin Sauerland

Nach 32 Jahren, davon 21 als Schulleiter, verlässt Andreas Meisner die IGS Franzsches Feld. In einem Gespräch verabschiedet sich der langjährige Schulleiter und der neue, Benjamin Sauerland, stellt sich vor.


B.S.: Was hat dich damals an die IGS Franzsches Feld geführt?
A.M.: Lehrer wollte ich schon seit meiner Grundschulzeit werden. Über den Umweg eines Physikstudiums, aber immer mit ehrenamtlicher Jugendarbeit, hat es dann doch mit dem Lehrersein geklappt. Mich interessierte immer, wie Menschen lernen und wie ich sie dabei begleiten kann. Dabei wurde mir sehr schnell klar, dass immer der ganze Mensch Beachtung finden muss, also dass man als Lehrer Menschen und nicht Fächer unterrichtet. Als die IGS Franzsches Feld gegründet wurde, fragte man mich an, ob ich Lust hätte, die Schule und den Fachbereich Mathematik aufzubauen. Dies war eine einmalige Gelegenheit und ich zog mit meiner Familie aus Aurich nach Braunschweig. Mathematikunterricht war mein Schwerpunkt und die Mathematikdidaktik hat mich lange Jahre, dann auch als Landesfachmoderator begleitet. Nach einem kleinen Ausflug ins Ministerium wurde mir allerdings klar, dass ich im Umgang mit Menschen in der Schule besser aufgehoben bin. Allerdings wollte ich nie Schulleiter werden – bis zu dem Zeitpunkt als die Stelle an der IGS Franzsches Feld frei wurde.


B.S.: Daraus sind dann 21 Jahre als Schulleiter geworden!
A.M.: Die Jahre sind verflogen! Ich bin dankbar sagen zu können, dass ich einen beruflichen Ort gefunden hatte, in dem ich meine Ideen einbringen konnte, aber auch jeden Tag Kraft aus der Arbeit ziehen konnte. Menschen von der Einschulung bis zur Abschlussfeier begleiten zu können und zu sehen, welch wunderbare Menschen einem anvertraut sind, ist ein besonderes Geschenk. Dies überwiegt die natürlich auch herausfordernden Situationen durch Eingriffe des Ministeriums oder durch eine jahrelange, sehr nervende Bautätigkeit im Betrieb einer Schule. Beeindruckt bin ich immer noch vom Gründungskonzept der Schule, das sich über viele Jahre und auch über einen Generationenwechsel im Kollegium hinweg als äußerst tragfähig und erfolgreich erwiesen hat. Der Deutsche Schulpreis für die IGS Franzsches Feld ist ein Beleg dafür.


B.S.: Und wie sind die Pläne nach der Schule?
A.M.: Es gibt keine Liste, die auf mich wartet; nur zwei Enkelkinder, für die nun mehr Zeit möglich ist. Ich werde neue Aufgaben finden, die aber sicher weiterhin mit jungen Menschen zu tun haben werden. Und auf gesamtschulpolitischer Ebene im Land werde ich weiterhin tätig sein.


A.M.: Doch nun zu dir. Welcher Weg hat dich zur Schulleitung an der IGS Franzsches Feld geführt?
B.S.: Bei mir waren es Erfahrungen als Trainer, die das Interesse für das Lehramtsstudium weckten. Während des Studiums erfuhr ich mehr und mehr über reformpädagogische Ansätze und die Ideen von Gesamtschulen gewannen mich für sie. An solch einer nahm ich meine erste Stelle an, wurde Fachbereichsleiter Sport / Ganztag und lernte die Schulverwaltung durch eine Tätigkeit in der damalige Landesschulbehörde kennen. Zum Sommer 2020 ergab sich – welch ein Glück – die Möglichkeit, stellvertretender Schulleiter an der IGS Franzsches Feld zu werden. Die Schule war mir bereits durch die Zusammenarbeit in einem Projekt bekannt. Mich begeistert die konsequente Umsetzung gesamtschulspezifischer Konzepte, beispielsweise der Teamarbeit in allen Bereichen. Die Laudatio zur Verleihung des Schulpreises hebt hervor, dass unsere Schule zeigt, wie eine humane Leistungsgesellschaft aussehen könnte. In meinen Augen ein wunderbares Lob, weil Leistungen und Beziehungen zwischen den Menschen gleichrangig Beachtung finden.


A.M.: Hast Du Erwartungen oder Vorsätze für die kommende Zeit als Schulleiter?
B.S.: Genau wie dich fasziniert mich, dass das Gründungskonzept der Schule bis heute erfolgreich funktioniert. Die Ereignisse der letzten Jahre, vor allem die Auswirkungen durch das Corona-Virus, und sich abzeichnende Krisen stellen auch für Schulen große Herausforderungen dar. Uns wurde in solchen Zeiten gleichzeitig deutlich, dass Teamstrukturen und enge Beziehungen zwischen alle Menschen in der Schule, aber auch den Eltern, gewinnbringend dazu beitragen, um Krisen erfolgreicher zu überstehen. Wir nehmen uns der Aufgabe an, den Schülerinnen und Schülern Zuversicht in Anbetracht der kommenden gesellschaftlichen Herausforderungen, beispielsweise dem Klimawandel, zu vermitteln. Am Ende der Schulzeit an der IGS Franzsches Feld sollte jede Schülerin und jeder Schüler den bestmöglichen Abschluss erreichen und neben den im Bildungsauftrag beschrieben Fähigkeiten und Kenntnissen über Wissen und Erfahrungen verfügen, die helfen, der Zukunft nicht mit Sorge oder gar Furcht zu begegnen. Stattdessen sollten alle Schülerinnen und Schüler mutig Ungewissheiten und Herausforderungen begegnen und aktiv ihre eigene Zukunft und die der Gesellschaft gestalten wollen. Dies erfordert, insbesondere in Zeiten knapper Ressourcen, besondere Anstrengungen vom Kollegium und Vertrauen von Eltern, Schülerinnen und Schülern. All dies finde ich an unserer Schule glücklicherweise schon vor und ich will gerne zukünftig daran weiterarbeiten.


A.M.: Ich wünsche Dir und der Schule alles Gute für die Zukunft.
B.S.: Danke, und ich wünsche Dir alles Gute für die kommende Zeit mit neuen Aufgaben.

(Foto: Jens Siebert)