Fragmente – Drachen – Transformationen
Kurz vor den Sommerferien, am 24. Juni 2025, erhielten Schüler:innen unserer Schule die Gelegenheit einen Blick in den geisteswissenschaftlichen Betrieb der TU Braunschweig zu werfen – nicht etwa im Rahmen eines Schnuppertags oder Frühstudiums, sondern sogar als Vortragende.
Durch die Kontakte von Robert Hain (Fachbereich Deutsch) zum Institut für Germanistik konnten zwei Projekte in Zusammenarbeit mit unserer Schule realisiert werden, deren Ergebnisse die Vorlesung am 24. Juni gestalteten. Die Haltung und fachliche Leistung der Schüler:innen sorge für Begeisterung im vollbesetzten Hörsaal PK 11.1.
Das KULT-Profil von Isabell Hildner und Dennis Graef setzte sich im Rahmen des Seminarfachs über Monate zusammen mit Dr. Martin Hammer von der TU Braunschweig mit dem kulturellen Phänomen ‚Drache‘ auseinander – insbesondere mit den Transformationen von Drachenbildern. Besonders hervorzuheben ist hier der fächerverbindende Ansatz zwischen Kunst und Deutsch, bei dem sowohl analytische Reflexionen als auch künstlerisch-gestalterische Annäherungen entstanden sind. Das Profil konnte sowohl durch fachliche Präzision wie auch durch humoristische Annäherungen an den Untersuchungsgegenstand Drache einen wertvollen Beitrag zum Oberthema der Vorlesungsreihe „Phantastische Welten“ liefern.
Bevor diese Drachen-Transformationen den Hauptteil der Veranstaltung bildeten, stellte die Klasse 7.3 von Robert Hain ihre Publikation vor, die das Ergebnis einer Kooperation mit der Mediävistin Prof. Dr. Andrea Schindler ist.
Im Deutschunterricht beschäftigte sich die Klasse mit dem mittelalterlichen Fragment „Abor und die Meerfrau“ und entwickelte kreative Anverwandlungen, um Leerstellen des Fragments durch Prozesse des kreativen Schreibens zu füllen. Entstanden sind zahlreiche Texte, Comics und ein Bilderbuch, die zusammen mit einer fachlichen und didaktischen Einordnung durch Andrea Schindler und Robert Hain in der Reihe Mittelalter macht Schule (University of Bamberg Press) veröffentlicht werden (Veröffentlichung vermutlich Herbst 2025).
Die Schülerinnen Aliya, Alva, Gerdi, Lentje, Mia und Pauline stellten die Projektergebnisse stellvertretend für ihre Klasse vor und wurden damit zu den mit Abstand jüngsten Vortragenden in der Geschichte der Ringvorlesung. Überzeugen konnten sie mit gut durchdachten Beiträgen zu ihren kreativen Produkten, die auszugsweise auf der Leinwand des Hörsaals zu sehen waren.
Die Ringvorlesung des Instituts für Germanistik der Technischen Universität Braunschweig blickt auf eine über zwanzigjährige Geschichte zurück. Die jeweils ein Semester umfassende Vorlesungsreihe widmet sich im Wechsel literaturwissenschaftlichen, linguistischen oder mediävistischen Schwerpunkten. Ursprünglich als Ringvorlesung zu Klassikern der Weltliteratur ins Leben gerufen, steht die Reihe mittlerweile Semester für Semester unter einem anderen thematischen Schwerpunkt, der von der ausrichtenden Abteilung gesetzt wird. Im Sommersemester 2025 lautete dieser Schwerpunkt „Phantastische Welten“, wobei ein breites Panorama abgedeckt wurde – von mittelalterlichen Texten über Phantastik-Phänomene der Romantik bis hin zu Phantastik-Elementen und -Rezeptionen in der Gegenwartsliteratur. Ein besonderer Termin im Verlauf des Sommersemesters war der 24. Juni – mit den Vertreter:innen der Klassen 7.3 und 12.2 der IGS Franzsches Feld gestalteten erstmals Schüler:innen eine Vorlesungssitzung.
Robert Hain (Fachbereichsleitung Deutsch)




