Komplexität der Kunst
Ein Ausbruch aus dem gewohnten Schulalltag und ein Abtauchen in die Komplexität der Kunst: Das bedeuteten die Besuche des Science & Art Labs im Frühjahr 2025 für uns, die Schülerinnen und Schüler des KULT-Profils des nun 13. Jahrgangs. Das Projekt der TU Braunschweig unter der Leitung von Dr. Jule Hillgärtner und Henrike Wenzel hatte sich zum Ziel gesetzt, Wissenschaft und Kunst eine gemeinsame Plattform zu geben. Von Frühjahr bis Sommer 2025 fanden dort nicht nur Ausstellungen, sondern auch Events und Talks statt – sowie spezielle Workshops, an denen neben Studierenden der HBK auch unser Kunst-Leistungskurs teilnahm. Wir durften die Räumlichkeiten auf Anregung unseres Tutors und Kunstlehrers Dennis Graef an drei Terminen besuchen. Zu Anfang setzten wir uns mit den Begriffen der Wissenschaft und der Kunst sowie deren Verknüpfung auseinander und stellten schnell fest, dass die zunächst gegensätzlich wirkenden Bereiche einen hohen Grad an Gemeinsamkeit aufweisen. Sowohl in der Kunst als auch in der Wissenschaft entsteht aus einer anfänglichen Hypothese – bei deren anschließender Auseinandersetzung Zufall und Experiment eine wichtige Rolle spielen – ein Produkt, das jeweils eine neue Erkenntnis darstellt. Mit dem Wissen aus unserem Leistungskurs-Unterricht wurde uns deutlich, dass der Teil, der die Kunst von der Wissenschaft trennt, deutlich geringer ist als der, der sie miteinander verknüpft. Bei späteren Besuchen kamen wir mit unseren Mitschülerinnen und Mitschülern in Gruppenarbeiten nicht nur zum Experimentieren zusammen, sondern auch zur Diskussion und zum Austausch. So beschäftigten wir uns beispielsweise im Rahmen einer Installation, die zwei Videoarbeiten der Künstlerin und Filmemacherin Hito Steyerl zeigte, mit aktuellen Themen wie globalen Konflikten unter dem Gesichtspunkt der Digitalisierung. Ihre Arbeiten ExtraSpaceCraft (2016) und The Tower (2015) wirken erstaunlich realitätsnah, sodass wir mit den Projektleiterinnen sowie Dennis Graef ins Gespräch kommen konnten – nicht nur unter dem Gesichtspunkt der künstlerischen Ausarbeitung, sondern auch bezüglich der Deutung der Inhalte. Das Science & Art Lab bot unserem Leistungskurs eine gute Möglichkeit, uns auf einem tieferen Level auf den umfangreichen Themenkomplex einzulassen und eine multiperspektivische Herangehensweise zur Diskussion von künstlerischen Arbeiten und Konzepten zu schulen.

