Teilnahme an Studie: Wie kann Kindern an einer Gesamtschule aus der Sicht eines Lehrers Medienkompetenz vermittelt werden?
31. Januar 2019Deep 13 fährt nach Berlin
11. Februar 2019Am 28. Januar fand der Facharbeitsslam des 12. Jahrgangs im Haus der Wissenschaft statt. Hier geht ein ganz herzlicher Dank an Rebecca Knopf und ihr Team vom Haus der Wissenschaft, die uns fantastisch bei der Veranstaltung unterstützten. Jana und Michel aus dem 13. Jahrgang moderierten den Abend sehr kurzweilig – insgesamt war das eine rundum gelungene Veranstaltung.
Am 6.2.2019 schrieb Lara Hann darüber einen Artikel in der Braunschweiger Zeitung – besser kann man den Slam kaum beschreiben:
“Laufkäfer, Giftpflanzen und Verbrennungsmotoren können nicht witzig sein? Weit gefehlt: Schüler der IGS Franzsches Feld beweisen das Gegenteil. Bei ihrem Facharbeits-Slam im Haus der Wissenschaft lassen sie das Publikum in schallendes Gelächter ausbrechen.
Aber was ist ein Facharbeits-Slam? Um sie auf ihr Studium vorzubereiten, müssen Schüler der Oberstufe eine wissenschaftliche Arbeit schreiben. Normalerweise wird diese dann in einem drögen Referat präsentiert. Nicht so an der IGS Franzsches Feld. Dort versuchen die Referenten, ihre Mitschüler von ihrer Arbeit zu überzeugen – und das kann auch schon mal den Schauspieler in ihnen herauskitzeln. Die besten acht Präsentationen wurden nun öffentlich von den Schülern vorgetragen.
Da passiert es schon mal, dass eine Herkulespflanze sich etwas auf ihren eindrucksvollen Namen einbildet – und alle Naturschützer auslacht, die versuchen, sie einzudämmen. Dass die Malerin Frida Kahlo sich auf der Bühne lautstark streitet. Und zwar mit sich selbst. Oder dass eine Gurke ganz traurig über ihre Plastikverpackung ist.
Wer von den acht Slammern am Ende gewinnt, entscheidet ein Punktesystem. Einige Zuschauer haben vor der Veranstaltung Punktekarten von eins bis zehn bekommen. Nach jedem Slam entscheiden sie zusammen mit ihren Sitznachbarn, wie viele Punkte der Referent verdient hat. Am Ende werden alle Punkte addiert – und der Sieger steht fest.
Jeder Slammer hat für seinen Vortrag zehn Minuten. Danach ertönt ein Gong. Ab da heißt es: sputen. Wer innerhalb einer Minute nicht fertig ist, wird eiskalt abgewürgt. Doch auch wer weniger als neun Minuten braucht, bekommt einen Rüffel. Und die Unterschreitung muss in die Wertung einbezogen werden.
Noel Sonnenberg läutet die Veranstaltung mit seinem Vortrag zum Laufkäfer ein. Die Lehre aus seinem Slam: Laufkäfer machen eine Metamorphose durch wie Schmetterlinge – sie bleiben danach aber hässlich. Außerdem können ihre Pupse explodieren. Merve Can und Selina Gashi betreten die Bühne mit Damenbart und Monobraue. Und zeigen das gespaltene Verhältnis der Künstlerin Frida Kahlo zu ihrem Ex-Mann Diego Rivera. Leo Schulze redet über den Hybridmotor und stellt nüchtern fest: „Ich wusste, dass sich alle auf ein naturwissenschaftliches Thema freuen, das keiner versteht“. Mit einer komplett selbst gezeichneten und animierten Präsentation bringt Tetje Groth ihr Publikum zum Lachen – und Nachdenken. Ihr Thema: Wie man in Braunschweig umweltfreundlich einkaufen kann. Die Antwort: Es ist schwerer als erwartet. Fast jede Verpackung erzeugt viel CO2. Regional kaufen ist der einzige Weg. Das bringt ihr am Ende einen zweiten Platz ein.
Nach der ersten Runde gibt es eine zehnminütige Verschnaufpause für Teilnehmer und Publikum. Eltern und Freunde, Lehrer und Schüler diskutieren die bisherigen Slams. Lehrerin Ute Friedrich ist stolz auf ihre Schüler. Zwar wurden die besten Präsentationen schon immer vor der ganzen Schule vorgestellt. Aber noch nie in einem so großen Rahmen wie bei diesem Slam an der Universität – zu dem einfach jeder kommen kann.
Nach einem Gong geht es weiter. Alexander Hentschel und Jonah Vösterling liefern sich auf der Bühne einen Kampf. Mensch gegen Pflanze. Umweltschützer gegen Schädling. Und das in Verkleidungen. Das Fazit: Wir können die Herkulespflanze nicht besiegen. Weniger witzig gestalteten sich die nächsten Themen. Dadurch sind sie aber nicht weniger interessant. Dustin Liß und Kjell Völzke reden darüber, wie sich rechtes Gedankengut früher verbreitet hat – und heute noch verbreitet. Und setzen ein klares Statement: „So weit wie im Dritten Reich darf es nie wieder kommen.“
Was Schulstress eigentlich bedeutet, wie er entsteht und was man daran ändern kann? Hannah Yilmaz dichtet sich durch ihren Slam und kommt damit gut an. Sie belegt den dritten Platz. Im letzten Vortrag des Abends treten Thomas und Lucas Palluch als Hans (83) und Flüchtlingskind Amar (17) auf. Die beiden haben scheinbar nichts gemeinsam. Außer, dass sie bei lauten Geräuschen zucken müssen. Beide haben furchtbare Kriegserlebnisse hinter sich.
Nach dem letzten Slam wird das Publikum unruhig. Etwa zehn Minuten dauert es, bis alle Punkte ausgezählt sind und die Sieger feststehen: Das Rennen machen am Ende Jonah Vösterling, Alexander Hentschel und Maximilian Berkhan mit ihrem Programm zur Herkulespflanze. Ihr Preis: „Das goldene Gehirn“. Natürlich im Glas.” (BZ vom 6.2.2019)
Fotos von Peter Sierigk und Jens Siebert